E-Commerce Markt in Deutschland
News und Trends aus dem E-Commerce
Der Einkauf im Internet direkt beim Hersteller, bei Händlern oder über Marktplätze ist aus dem Alltag seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken und Normalität geworden. Die Branche wächst weiterhin stark. Der Gesamt-E-Commerce-Umsatz betrug in Deutschland laut Erhebungen des Handelsverbands im Jahr 2018 53,4 Milliarden Euro. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und etwa fünfmal so viel wie vor zehn Jahren. Dabei spielt Platzhirsch Amazon mit fast 8,6 Milliarden Euro Umsatz in 2018 die größte Rolle. Auf Platz Zwei folgt mit relevantem Abstand otto.de mit knapp unter drei Milliarden Euro Umsatz und auf Rang Drei Zalando mit mit rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz.
Erfolgreiche Branchen
Die umsatzstärksten Branchen liegen in den Produktbereichen “Fashion & Accessoires” (mit 13,2 Milliarden Euro Umsatz in 2018), Unterhaltungselektronik (13 Milliarden Euro), “Freizeit & Hobby” (acht Milliarden Euro), “Wohnen & Einrichten” (4,9 Milliarden Euro) und der “Fast Moving Consumer Goods”, das sind zum Beispiel Lebensmittel und Körperpflegeprodukte (4,5 Milliarden Euro). Zu den neuen und erfolgversprechenden Produkten und Services im Online-Shopping gehören Branchen, die bislang als schlecht oder nur kompliziert online anzubieten galten, und nun aber durch das an E-Commerce gewöhnte Nutzerverhalten eine Chance bekommen, zum Beispiel im Bereich der großen Baustoffe für den Hausbau oder bei Frischeprodukten.
Basis-Technologien: Shop-Systeme
Im elektronischen Handel geht nichts ohne funktionale und intelligente Webshop-Systeme. Diese bilden für die Online-Händler die Basis, ihre Produkte mit Bildern und Daten sichtbar zu machen und die Verknüpfung zwischen Website, Warenwirtschaftssystem sowie Logistik nahtlos zu gestalten. Je nach Größe und Bedarf an Funktionalitäten gibt es sehr unterschiedliche Systeme. Für einfachere und kleinere Shops gibt es Plugin-Lösungen für WordPress wie WooCommerce oder Anbieter wie Shopify. Für größere Plattformen sind eher Magento, Spryker oder Commercetools geeignet. Hier gilt es die Anforderungen mit Nutzen und Kosten genau abzuschätzen und die auf dem Markt befindlichen Tools auf ihre Eignung für das jeweilige Projekt zu prüfen.
Wichtige Partner: Versand, Logistik und Payment
Ohne ein gutes Versandsystem mit schneller, effizienter Logistik und verlässliche, breit aufgestellte Zahlungspartner geht im Electronic Commerce gar nichts. Kunden erwarten heute eine extrem schnelle Zustellung ihrer bestellten Produkte. Amazon macht es vor mit maximal ein bis zwei Tagen Lieferzeit. Hier stellen die Versandpartner wie DHL, DPD, Hermes oder UPS oftmals eine relevante Herausforderung da, denn sie sind meist das Nadelöhr aufgrund beschränkter Kapazitäten und eine große Fehlerquelle. Nicht ohne Grund hat Amazon daher eine eigene Versandstruktur gegründet und baut diese weiter aus. Im Bereich Payment hat sich gezeigt, dass eine Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten für Kunden wichtig ist. Dabei sticht die risikolos wirkende “Zahlung auf Rechnung” hervor. Sie ist laut einer Studie des Kölner Handelsinstitut mit 42 Prozent die beliebteste Zahlungsart. Danach folgt PayPal mit 32 Prozent.
Wo geht die Reise hin?
Es gibt eine Vielzahl an Trends im Online-Handel. Dazu gehören u. a. der verstärkte Einsatz von Augmented und Virtual Reality (deutsch: erweiterte bzw. virtuelle Realität), insbesondere im Bereich der Inneneinrichtung. Damit wird es beispielsweise möglich, große und teure Möbel vor dem Kauf mit dem Smartphone virtuell in das eigene Wohnzimmer zu stellen. IKEA und das Einrichtungshaus Stilwerk bieten hier bereits Lösungen an. Auch das so genannte Omni-Channel-Konzept, welches den stationären Handel durch zum Beispiel “Click & Collect”-Konzepte einbezieht wird mehr an Bedeutung gewinnen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt auch der “Contextual Commerce”, bei dem es darum geht, Produkte, die der User irgendwo im Internet (z. B. bei Instagram) sieht, dort über einen “Buy-Button” direkt erwerben kann. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Entwicklungen wie den “Voice Commerce”, also das Einkaufen über Alexa oder Siri, oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, beispielsweise in Form von mobilen Apps, die Produkte auf Basis eines Fotos des Gegenstands finden können.